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John Stuart Mill. Ausgewählte Werke, Band II: Bildung und Selbstentfaltung

Ulrike Ackermann/Hans Jörg Schmidt (Hg.):
John Stuart Mill. Ausgewählte Werke, Band II: Bildung und Selbstentfaltung

544 S.Leinen, gebunden, mit Lesebändchen
ca. 600 Seiten
ca. C= (D) 56,00 / sFr. 74.90 / C= (A) 57,50
ISBN 978-3-86774-178-1
April 2013, Murmann Verlag

Im Zentrum des zweiten Bandes der ausgewählten Werke von John Stuart Mill stehen Bildung und Selbstentfaltung des Individuums.
John Stuart Mill selbst hat nie eine öffentliche Bildungseinrichtung besucht, seine Erziehung und Ausbildung übernahm sein Vater James – die Lernkarriere eines Hochbegabten. Doch diese Erziehung und private Ausbildung hatten auch ihre Schattenseiten und bescherten ihm im jugendlichen Alter einige seelische Krisen. Wie in einem Bildungsroman beschreibt Mill den stufenweisen Prozess seiner geistigen Selbstentfaltung und produktiven Krisenbewältigung. Die Rede ist in diesem Band natürlich auch von Mills Tätigkeit als Parlamentsabgeordneter und als öffentlicher Intellektueller. Nicht das Pauken von abstraktem Wissen prägt sein Verständnis von Bildung, sondern die Herausbildung von individuellen Fähigkeiten und die Förderung der kindlichen Entdeckungslust. Das ist für ihn die Anknüpfung an Wilhelm von Humboldts »Bildung zur Persönlichkeit«, für die Freiheit eine unerlässliche Bedingung ist.

Inhalt

Inhalt

I. Einleitung
Hans Jörg Schmidt 7

II. Texte 23
1. Autobiographie (1873) 25
I. Kindheit und erste Erziehung 26
II. Moralische Einflüsse in früher Jugend. Charakter und Ansichten meines Vaters 49
III. Letztes Stadium der Erziehung und erste Stufe der 65
IV. Jugendlicher Propagandismus. Die Westminster Review 82
V. Eine seelische Krise in meiner Lebensgeschichte. Eine Stufe vorwärts 112
VI. Beginn der wertvollsten Freundschaft in meinem Leben. Tod meines Vaters. Schriften und anderes Treiben bis zum Jahr 1840
VII. Allgemeiner Überblick über den Rest meines Lebens 169

2. Selbstdenken statt Pauken: Grants Arithmetik für kleine Kinderund Übungen zur Verfeinerung der Sinne (1835) 231

3. Säkulare Erziehung (1850) 235

4. Empfehlungen zur Schulorganisation: Schulstiftungen (1866) 241

5. Öffentliche Bildung (1867) 251

6. Öffentliche Schulen (1868) 253

7. Der Gesetzentwurf zur Bildung (1870) 259

8. Wahl der Schulbehörden (1870). 273

9. Die Universitäten (1826) 283

10. Rektoratsrede (1867) 299

11. Der Nutzen der Geschichtswissenschaft (1827) 365

12. Der Nutzen von Wissen (1823) 375

13. Vervollkommnungsfähigkeit (1828) 383

14. Zivilisation (1836) 393

Anhang 431
Anmerkungen zu den Quellentexten 432
Quellen-, Übersetzungs- und Literaturverzeichnis 455
Sachregister 480
Personenregister 490
Über die Herausgeber 494

Rezensionen

Rezensionen

„Seine Texte geben auch für die gegenwärtige Debatte um Freiheit und Verantwortung wichtige Denkanstöße.“
Winfried Kretschmer / changeX

„Wie modern, fast möchte man sagen postmodern, nicht wenige Texte und Thesen Mills und Taylors sind.“
Rolf Löchel / literaturkritik.de

„Es ist eine sehr schön gemachte, sorgfältige Edition, die von der SRH-Förderstiftung und der Donaukurier Verlagsgesellschaft unterstützt wird.“
Arno Widmann / Berliner Zeitung

„Die beiden Herausgeber, Ulrike Ackermann und Hans Jörg Schmidt vom John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung an der SRH in Heidelberg, haben in Sachen John Stuart Mill echte Pionierarbeit geleistet. Viele der in dieser Werkausgabe veröffentlichten Texte erscheinen zum ersten Mal in deutscher Übersetzung und wollen die Mill-Rezeption in der deutschen Forschungslandschaft stimulieren.“
Ralph Krüger / kulturbuchtipps.de

„Die Herausgeber der Werkauswahl, Ulrike Ackermann und Hans Jörg Schmidt, erweisen der am Liberalismus interessierten deutschsprachigen Leserschaft einen guten Dienst.“
Jean Claude Wolf / Neue Zürcher Zeitung

„Dass die Werkausgabe in keiner soziologischen Bibliothek fehlen darf, versteht sich.“
Rolf Löchel / literaturkritik.de

„Alle Texte sind natürlich, wie gewohnt, von den beiden Herausgebern Ulrike Ackermann und Hans Jörg Schmidt akribisch ediert und auf der Basis der englischen Originaltexte mit Hilfe von mehreren Übersetzern in weiten Teilen neu übersetzt worden. Ein umfangreicher Anhang, Literaturverzeichnis und Sachregister runden das überzeugende Gesamtbild einer wissenschaftlich anspruchsvollen und gleichwohl angenehm lesbaren Werkausgabe der Schriften von John Stuart Mill ab.“
Ralph Krüger / kulturbuchtipps.de

„Aber nicht nur wegen dieser editorischen Entscheidung ist das eine ungewöhnliche Werkausgabe. Die von den verschiedenen Übersetzern ins Deutsche übertragenen Texte sind sorgfältig kommentiert und überarbeitet, und – auch das ist nicht zu unterschätzen – die Bücher sind äußerst ansprechend und lesefreundlich gestaltet.“
Gesine Palmer / deutschlandradio lesart

„Auch die Ausstattung des Bandes überzeugt durch eine hohe Wertigkeit und edle Anmutung. Der dunkelblaue Leineneinband mit Lesebändchen und der schöne Satzspiegel machen die Lektüre nicht nur für den forschenden und studierenden Leser zum Vergnügen, sondern wird dank der hervorragenden Übersetzungsarbeit auch den interessierten Laien mit klaren und faszinierenden Gedankengängen vertraut machen, die für die Entstehungszeit vor über 150 Jahren radikal und für unsere Ohren überraschend modern klingen.“
Ralph Krüger / kulturbuchtipps.de

„Die Texte belegen die auch nach heutigem Verständnis hochmoderne Auffassung Mills vom Verhältnis der Geschlechter. Dem ersten Band ist eine breite öffentliche Rezeption in
der Liberalismusforschung zu wünschen.“
Thomas Volkmann / Liberal

„Der Begriff der Menschenrechte entfaltet sich erst in dem der Gleichberechtigung der Frauen. Vordenker der so gedachten Freiheit war John Stuart Mill.“
Thekla Dannenberg / Der Perlentaucher

„Dass es schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts Menschen gab, denen die Emanzipation der Frauen nicht ein abseitiges Spezialthema war, sondern ins Zentrum freiheitlichen Denkens gehörte, das lässt man sich in dieser verdienstvollen und ansprechenden Werkausgabe gern noch einmal zeigen.“
Gesine Palmer / deutschlandradio kultur: lesart

„Wurde Harriet Taylors Einfluss auf Mills ‚Leben und Werk von der nichtfeministischen Rezeptionsgeschichte bislang eher als Störfaktor gedeutet‘, so ‚rücken‘ die HerausgeberInnen nun gerade ‚in den Fokus‘, dass Mill ‚große Teile des Werks dem intellektuellen Austausch und der Zusammenarbeit mit seiner Seelenfreundin, Geliebten und späteren Frau Harriet Taylor zu verdanken‘ hat. Während Mills und Taylors ‚Texte zur Gleichberechtigung der Geschlechter‘ in der Frauenbewegung stets einen ‚wichtigen Stellenwert‘ hatten, wurden sie von der ‚Mill- und Liberalismusforschung‘ bislang weitgehend ignoriert. Die vorliegende Ausgabe endet diese Tradition.“
Rolf Löchel / literaturkritik.de