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John Stuart Mill. Ausgewählte Werke, Band I: Freiheit und Gleichberechtigung

John Stuart Mill. Ausgewählte Werke, Band I: John Stuart Mill und Harriet Taylor: Freiheit und Gleichberechtigung

Ulrike Ackermann/Hans Jörg Schmidt (Hg.):
„John Stuart Mill. Ausgewählte Werke, Band I: John Stuart Mill und Harriet Taylor: Freiheit und Gleichberechtigung“ herausgegeben und eingeleitet von Ulrike Ackermann,

Leinen, gebunden, mit Lesebändchen
ca. C= (D) 54,00 / sFr. 71.90 / C= (A) 55,50
ISBN 978-3-86774-177-4
Hamburg 2012, Murmann Verlag, 640 S.   

John Stuart Mill – ein Vorkämpfer für Selbstbestimmung und Gleichberechtigung

»Während Du mich lieben kannst, wie Du es so süß & schön in jener Stunde gestern bewiesen hast, habe ich alles, was mir teuer ist oder was ich verlange. Ich erhoffe nichts, außer so glücklich zu sein, dass ich manch Gutes tun kann, bevor ich sterbe.«

Wer das geschrieben hat, ist kein Geringerer als einer der wichtigsten Vordenker der liberalen Philosophie und der klassischen Nationalökonomie. Neben seinen zahlreichen bekannten Schriften zum Verhältnis von Staat und Individuum ist auch sein Privatleben höchst interessant und prägend für die Freiheitsphilosophie: John Stuart Mill lernt 1830, im Alter von 24 Jahren, die verheiratete Harriet Taylor kennen, die zunächst seine »Seelenfreundin«, dann seine Geliebte wird, bis die beiden schließlich 1851, nach dem Tod ihres Mannes, heiraten. Gemeinsam setzten sie sich vehement für Freiheits- und Frauenrechte ein, die Zusammenarbeit
mündete in einigen gemeinsamen Werken – ein Skandal im viktorianischen England! Das rebellische Paar
war in seinem Denken und Leben unerhört modern.

Diese Ausgabe versammelt zum ersten Mal seit über 120 Jahren die wichtigsten Schriften des großen Nationalökonomen, Freiheitsdenkers und Kämpfers für die Gleichberechtigung der Frau. Zahlreiche Texte der auf fünf Bände angelegten Ausgabe mit insgesamt über 5000 Seiten werden hier zum ersten Mal auf Deutsch vorgelegt. Im Mittelpunkt steht Mills Freiheitsphilosophie.

Im ersten Band ist gleichzeitig auch sein großer Einsatz für die Gleichberechtigung der Frauen dokumentiert. Denn John Stuart Mill forderte ebenso das Frauenwahlrecht wie das Scheidungsrecht und gilt heute als einer der ersten Feministen.

Inhalt

Inhalt

I. Gesamteinleitung
Ulrike Ackermann/Hans Jörg Schmidt 7

II. Einleitung zu Band I
Ulrike Ackermann 23

III. Texte 39
1. Briefwechsel (1830–1858) John Stuart Mill und Harriet Taylor – Ihre Freundschaft und die anschließende Ehe. Herausgegeben und kommentiert von Friedrich August von Hayek  41
Einführung. 43
I. Harriet Taylor und ihr Kreis (1830) 54
II. Bekanntschaft und frühe Krisen (1830–1833) 70
III. Über Ehe und Scheidung (gegen 1832) 92
Über Ehe und Scheidung von John Stuart Mill 93
Über Ehe und Scheidung von Harriet Taylor 108
IV. Freunde und Klatsch (1834–1842) 112
V. Die Jahre der Freundschaft (1834–1847) 125
VI. Ein gemeinsames Werk (1847–1849). 160
VII. John Taylors Krankheit und Tod (1849) 197
VIII. Heirat und Bruch mit Mills Familie (1851) 211
Stellungnahme zur Eheschließung von John Stuart Mill 214
IX. Krankheit (1851–1854) 228
X. Italien und Sizilien (1854–1855) 260
XI. Griechenland (1855)  281
XII. Die letzten Jahre und der Tod von Mrs. Mill (1856–1858) 301

2. Ursprünge von Konformität (Über Toleranz) Ein frühes Essay von Harriet Taylor (1832) 319

3. Schriften über Frauenrechte von Harriet Taylor und John Stuart Mill (1847–1850)

4. George Sand. Ein unveröffentlichter Brief an die Zeitschrift Voix des Femmes von Harriet Taylor und John Stuart Mill (1848) 349

5. Über Frauenemanzipation von Harriet Taylor (1851) 353

6. Parlamentsrede über das Wahlrecht für Frauen von John Stuart Mill (1866) 385

7. Parlamentsrede über die Zulassung der Frauen zum Wahlrecht (in Auszügen) von John Stuart Mill (1867) 389

8. Parlamentsrede über das Eigentum verheirateter Frauen von John Stuart Mill (1868) 403

9. Brief an die Neuengland-Vereinigung für Frauenwahlrecht von John Stuart Mill (1869) 409

10. Reden zum Frauenwahlrecht von John Stuart Mill (1869–1871) 411

11. Die Unterwerfung der Frauen von John Stuart Mill und Helen Taylor unter Ruckgriff auf Gedanken von Harriet Taylor (1869) 439

IV. Kurzbiographie John Stuart Mill und Harriet Taylor/Mill 561

V. Stammbäume der Familien Mill, Hardy und Taylor 569

Anhang 573
Anmerkungen zu den Quellentexten
(mit Verzeichnis der Abkürzungen und Kurzzeichen 574
Quellen-, Übersetzungs- und Literaturverzeichnis 607
Verzeichnis der Abbildungen 625
Sachregister 626
Personenregister 636
Über die Herausgeber 640
 

 

 

Rezensionen

Rezensionen

FAZ vom 10.02.2017, Otfried Höffe


Staatliche Bevormundung war ihm ein Gräuel
Für alle Freunde eines aufgeklärten Liberalismus: Die neue Ausgabe der "Ausgewählten Werke" von John Stuart Mill ist abgeschlossen


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Gesamte Rezension als Pdf

„Der britische Philosoph John Stuart Mill schrieb seine wichtigsten Werke mit seiner Lebensgefährtin Harriet Taylor. Eine neue deutsche Ausgabe zeigt, wie der Skandal dieser Beziehung Mills Denken über die Freiheit des Individuums prägte. (…) Die neue deutsche Ausgabe lässt auch erkennen, wie das Privatleben des ungewöhnlichen Paars Mills Werke prägte, vor allem ‚Über die Freiheit‘. Das Buch, wohl der wichtigste Text des Liberalismus, feiert die Freiheit des Individuums gegenüber der Gesellschaft. Solange der Einzelne keinem anderen schade, könne ihn niemand nötigen, ‚etwas zu tun oder zu unterlassen, weil dies für ihn besser wäre, weil es ihn glücklicher machen würde, weil es, nach der Meinung anderer, weise oder sogar recht wäre‘. Denn: ‚Über sich selbst, über seinen Körper und Geist, ist der Einzelne der Souverän.‘“
Markus Schär / Weltwoche


„Seine Texte geben auch für die gegenwärtige Debatte um Freiheit und Verantwortung wichtige Denkanstöße.“
Winfried Kretschmer / changeX

„Wie modern, fast möchte man sagen postmodern, nicht wenige Texte und Thesen Mills und Taylors sind.“
Rolf Löchel / literaturkritik.de

„Es ist eine sehr schön gemachte, sorgfältige Edition, die von der SRH-Förderstiftung und der Donaukurier Verlagsgesellschaft unterstützt wird.“
Arno Widmann / Berliner Zeitung

„Die beiden Herausgeber, Ulrike Ackermann und Hans Jörg Schmidt vom John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung an der SRH in Heidelberg, haben in Sachen John Stuart Mill echte Pionierarbeit geleistet. Viele der in dieser Werkausgabe veröffentlichten Texte erscheinen zum ersten Mal in deutscher Übersetzung und wollen die Mill-Rezeption in der deutschen Forschungslandschaft stimulieren.“
Ralph Krüger / kulturbuchtipps.de

„Die Herausgeber der Werkauswahl, Ulrike Ackermann und Hans Jörg Schmidt, erweisen der am Liberalismus interessierten deutschsprachigen Leserschaft einen guten Dienst.“
Jean Claude Wolf / Neue Zürcher Zeitung

„Dass die Werkausgabe in keiner soziologischen Bibliothek fehlen darf, versteht sich.“
Rolf Löchel / literaturkritik.de

„Alle Texte sind natürlich, wie gewohnt, von den beiden Herausgebern Ulrike Ackermann und Hans Jörg Schmidt akribisch ediert und auf der Basis der englischen Originaltexte mit Hilfe von mehreren Übersetzern in weiten Teilen neu übersetzt worden. Ein umfangreicher Anhang, Literaturverzeichnis und Sachregister runden das überzeugende Gesamtbild einer wissenschaftlich anspruchsvollen und gleichwohl angenehm lesbaren Werkausgabe der Schriften von John Stuart Mill ab.“
Ralph Krüger / kulturbuchtipps.de

„Aber nicht nur wegen dieser editorischen Entscheidung ist das eine ungewöhnliche Werkausgabe. Die von den verschiedenen Übersetzern ins Deutsche übertragenen Texte sind sorgfältig kommentiert und überarbeitet, und – auch das ist nicht zu unterschätzen – die Bücher sind äußerst ansprechend und lesefreundlich gestaltet.“
Gesine Palmer / deutschlandradio lesart

„Auch die Ausstattung des Bandes überzeugt durch eine hohe Wertigkeit und edle Anmutung. Der dunkelblaue Leineneinband mit Lesebändchen und der schöne Satzspiegel machen die Lektüre nicht nur für den forschenden und studierenden Leser zum Vergnügen, sondern wird dank der hervorragenden Übersetzungsarbeit auch den interessierten Laien mit klaren und faszinierenden Gedankengängen vertraut machen, die für die Entstehungszeit vor über 150 Jahren radikal und für unsere Ohren überraschend modern klingen.“
Ralph Krüger / kulturbuchtipps.de

„Die Texte belegen die auch nach heutigem Verständnis hochmoderne Auffassung Mills vom Verhältnis der Geschlechter. Dem ersten Band ist eine breite öffentliche Rezeption in
der Liberalismusforschung zu wünschen.“
Thomas Volkmann / Liberal

„Der Begriff der Menschenrechte entfaltet sich erst in dem der Gleichberechtigung der Frauen. Vordenker der so gedachten Freiheit war John Stuart Mill.“
Thekla Dannenberg / Der Perlentaucher

„Dass es schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts Menschen gab, denen die Emanzipation der Frauen nicht ein abseitiges Spezialthema war, sondern ins Zentrum freiheitlichen Denkens gehörte, das lässt man sich in dieser verdienstvollen und ansprechenden Werkausgabe gern noch einmal zeigen.“
Gesine Palmer / deutschlandradio kultur: lesart

„Wurde Harriet Taylors Einfluss auf Mills ‚Leben und Werk von der nichtfeministischen Rezeptionsgeschichte bislang eher als Störfaktor gedeutet‘, so ‚rücken‘ die HerausgeberInnen nun gerade ‚in den Fokus‘, dass Mill ‚große Teile des Werks dem intellektuellen Austausch und der Zusammenarbeit mit seiner Seelenfreundin, Geliebten und späteren Frau Harriet Taylor zu verdanken‘ hat. Während Mills und Taylors ‚Texte zur Gleichberechtigung der Geschlechter‘ in der Frauenbewegung stets einen ‚wichtigen Stellenwert‘ hatten, wurden sie von der ‚Mill- und Liberalismusforschung‘ bislang weitgehend ignoriert. Die vorliegende Ausgabe endet diese Tradition.“
Rolf Löchel / literaturkritik.de